Humboldt-Universität zu Berlin - Digitales Prüfen

Prüfungskultur

Prüfungskultur umfasst drei Aspekte: Überzeugungen, Verfahren und Praktiken.

Was ist Prüfungskultur?

Prüfungskultur bezieht sich auf die Gesamtheit der Überzeugungen (Werte), Verfahren und Praktiken (Normen), die den Umgang mit Prüfungen und Bewertungen an einer Hochschule prägen. 

  • Überzeugungen: Sie verkörpern die individuellen und kollektiven Überzeugungen in Bezug auf das Prüfen. Frage: Was wird im Hochschulsystem generell oder von einzelnen Personen unter einer „guten Prüfung” verstanden?
  • Verfahren: Sie beziehen sich auf die Prüfungsorganisation, zu der auch Handlungen gehören, die nicht direkt mit dem eigentlichen Prüfungsgeschehen zu tun haben, wie Dokumentation und Archivierung von Prüfungsergebnissen und -objekten. Frage: Wie werden (können) Prüfungen korrekt durchgeführt?
  • Praktiken: Sie beinhalten das eigentliche Prüfungshandeln und -verhalten. Frage: Welche konkreten Handlungen gibt es, durch die die Hauptakteure (Lehrende, Studierende) eine Prüfung zu einer Prüfung werden lassen.

Eine konstruktive Prüfungskultur ist entscheidend für den Erfolg und die Zufriedenheit der Studierenden (und Lehrenden). Sie trägt dazu bei, dass Studierende ihre Fähigkeiten und ihr Wissen erfolgreich demonstrieren und sich in einem unterstützenden, angstfreien und fairen Umfeld bewegen können. Darüber hinaus unterstützt eine positive wahrgenommene Prüfungskultur die Entfaltung eines guten allgmeinen Arbeitsklimas. 

 

Merkmale einer konstruktiven Prüfungskultur

  1. Transparenz: Klare und verständliche Informationen über Prüfungsformate, Bewertungskriterien und Erwartungen.
  2. Fairness: Gleichbehandlung aller Studierenden und Vermeidung von Diskriminierung.
  3. Unterstützung: Bereitstellung von Ressourcen und Unterstützung, um Studierende auf Prüfungen vorzubereiten.
  4. Inklusivität: Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse und Herausforderungen der Studierenden.
  5. Feedback: Konstruktives und zeitnahes Feedback, das den Lernprozess fördert.
  6. Integrität: Strenge Maßnahmen gegen akademisches Fehlverhalten wie Plagiate und Betrug.

 

Maßnahmen zur Förderung einer konstruktiven Prüfungskultur

  1. Kommunikation: Regelmäßige und offene Kommunikation zwischen Studierenden und Lehrenden.
  2. Schulungen: Fortbildungen für Lehrende und Studierende zu Themen wie Prüfungsgestaltung, Prüfungsdidaktik und gute wissenschaftliche Praxis - auch im KI-Zeitalter.
  3. Richtlinien: Klare und umsetzbare Richtlinien und Verfahren für Prüfungen und Bewertungen.
  4. Feedback-Kultur: Etablierung einer Kultur des konstruktiven Feedbacks, die den Lernprozess unterstützt.
  5. Unterstützungsangebote: Bereitstellung von Lernressourcen, Tutorien und Beratungsangeboten.

Eine konstruktive Prüfungskultur ist ein kontinuierlicher Prozess, der die Zusammenarbeit und das Engagement aller Beteiligten erfordert.